Wellenlänge

Eindringtiefe

Vor allem bei der Haarentfernung ist ein tiefes Eindringen des Lichts in die Haut wichtig. Die Zielstrukturen liegen hier tief in der Haut der unteren Dermis. Je länger die Wellenlänge des Lichts ist, desto tiefer dringt es bei gleicher Leistungsdichte in die Haut ein. Daher dringt blaues Licht nicht so tief ein wie rotes. Am tiefsten dringt Infrarotlicht in die Haut ein.

Der zweite wichtige Faktor ist der Adsorptionskoeffizient des Zielgewebes. Er gibt an wie viel von dem Licht in einem bestimmten Volumen adsorbiert wird und dieses damit erwärmt. Glas und Wasser haben einen sehr niedrigen Adsorptionskoeffizienten und lassen das Licht quasi ohne Adsorption (daher ungestört) durch. Melanin hat durch seine dunkle Farbe einen sehr hohen Adsorptionskoeffizient und nimmt daher die völlige Lichtmenge auf und erhitzt sich stark. Der Adsorptionskoeffizient des Zielgewebes hängt von der Wellenlänge des Lichtes ab. Leider nimmt der Adsorptionskoeffizient des Melanins im Infrarotbereich leicht ab und der des Wassers erhöht sich stark. Daher sind viele Laser im entfernten Infrarotbereich nicht für die Haarentfernung geeignet, da das Infrarotlicht weniger vom Melanin adsorbiert wird und das Wasser in den Zellen sich stark erhitzt. Nur Laser im roten und nahen Infrarotbereich werden für die Haarentfernung eingesetzt.

Adsorptionsspektrum

Durch die GEM-PL Technologie von Active wird das Licht erst in der Dermis fokussiert, und darüber liegende Hautschichten werden geschont. Daher hat man bewusst wie bei Lasern das nahe Infrarotspektrum bis 1100 nm mit einbezogen. Bis zu dieser Wellenlänge erreicht man das Optimum an Eindringtiefe zu noch geringer Wasseradsorption und noch hoher Melaninadsorption. Daher ist dieser Wellenlängenbereich am wichtigsten für eine effiziente Haarentfernung. Der Kristall und die Spiegel im GEM-PL Handstück sind deshalb so eingefärbt, um ein optimales Wellenspektrum für die Haarentfernung zu erzielen.

Das Breitbandlichtspektrum des GEM-PL im sichtbaren Bereich ab 400 nm wird vor allem sehr gut vom Hämoglobin der Erythrozyten adsorbiert. Dieses Licht wird aber bereits in den oberen Hautschichten adsorbiert. Daher eignet sich das GEM-PL auch hervorragend für die Behandlung von oberflächlichen Gefäßläsionen (Ektasien). Für tiefer liegende Gefäßläsionen (z.B. Besenreiser und Krampfadern) ist IPL allgemein ungeeigneter, da bei nötiger hoher Energie, die Gefahr einer kollateralen Schädigung des umgebenden Gewebes und der Epidermis hoch ist. Eine gezielte Verödung oder Verkleinerung dieser Gefäße (chemisch, Elektrolyse und Kathetergefäßlaser) ist mit weniger Nebenwirkungen geeigneter.